Bei Temperaturen um die 40 Grad in Deutschland braucht man ja eigentlich nicht mehr in ferne Länder reisen! Aber: Fernweh habe ich eigentlich immer und wenn akut keine weite Reise ansteht, hilft es oft ja schon in Erinnerungen zu schwelgen. Vermutlich habt ihr es gar nicht mitbekommen, dass ich Anfang des Jahres auf Bali war. Während dieser Reise habe ich Instagram den Rücken gekehrt. Noch nie habe ich mich so gestört gefühlt von dieser dauerhaften Smartphone-Instagram-Omnipräsenz wie auf Bali. So viele Reisende sind mehr damit beschäftigt, Stories zu drehen und vor Sehenswürdigkeiten zu posen, als den Urlaub mit den eigenen Sinnen voll und ganz zu genießen und alle Eindrücke einzusaugen. Auch den Tourismus selbst verändert Instagram natürlich: Auf Bali kann man mittlerweile fast an jedem Ort eine Instagram-Tour buchen. Heißt Abholung an der Unterkunft, in einem Konvoi Vans zum Foto-Hot-Spot gekarrt werden, aussteigen, 126 Posen in 5 Minuten shooten und weiter gehts zum nächsten Hot-Spot und das ganze Trara beginnt von vorn. Verrückt, oder? Oder einfach nur schade!
Auch wenn dieser Urlaub instagramfrei war, habe ich natürlich dennoch meine Canon dabei gehabt und jede Menge Fotos gemacht. Bali hat meine Erwartungen bei weitem übertroffen, mein Herz hat geweint als ich mich mit ein paar Tausend Fotos auf meinen SD-Karten und jede Menge schöner Erinnerungen im Gepäck wieder auf den Rückflug nach Deutschland machen musste. Ich möchte euch gerne mitnehmen auf meine Reise nach Indonesien und meine Highlights mit euch teilen. Und das sind viele, weshalb es nicht nur bei einem Post bleiben wird! Los geht es im heutigen Post mit den beiden Inseln Nusa Lembongan und Nusa Ceningan, die südöstlich von Bali liegen und im Vergleich zu Bali noch verhältnismäßig untouristisch sind!
Wir wollten unbedingt zu Beginn unserer Reise die drei Nusa Inseln besuchen. Je nach Wind und Wellenhöhe ist eine Überfahrt zu den Inseln von Bali aus nämlich nicht immer möglich, weshalb wir kein Risiko eingehen wollten, dass die Reise zu den Inseln ggf. ins Wasser fällt. Wir sind kurz vor Mitternacht in Denpasar gelandet und mit dem Taxi schnell nach Sanur gedüst. Sanur selbst ist nicht wirklich sehenswert. Wir haben dort wirklich nur übernachtet, um am nächsten Morgen direkt das Speedboat nach Nusa Lembongan zu nehmen. Im Bereich des Hafens einfach zu Fuß bis zum Strand gehen und nach rechts abbiegen an den Touristenständen vorbei und erst dort direkt am Strand ein Ticket für eines der Speedboote kaufen und nicht schon vorher auf der Hauptstraße. Die Überfahrt selbst dauert ca. 40 Minuten und war seeeehr smooth – das hatten wir in Thailand schon anders erlebt.
Jungubatu Beach
Ankommen sind wir mit dem Boot am Jungubatu Beach. So leer wie auf den beiden Fotos oben war der Strand eigentlich immer. Bei guter Sicht könnt ihr vom Strand aus bis nach Bali und zum größten Vulkan der Insel, dem Gunung Agung, schauen. Zum Sonnenuntergang leisten euch ein die Locals und vor allem ihre Kinder Gesellschaft. Große Beachclubs gibt es auf Nusa Lembongan bisher übrigens keine, was mir persönlich sehr gut gefällt. Also kehrt in einer der kleinen Strandbars ein, die oft von den Locals geführt werden und genießt ein kühles Bintang zum Sonnenuntergang.
Um die Insel zu erkunden, mietet ihr euch am besten – Überraschung – einen Roller. Sowohl auf Nusa Lembongan als auch auf Nusa Ceningan gibt es keine richtigen Autos, sondern nur Roller und Tuktuks, was das Fahren ziemlich entspannt macht. In einem Tag haben wir die beiden Inseln komplett mit dem Roller abgefahren. Ich habe oben schon vorgewarnt: Instagram-Touren! Von Bali aus werden morgens die Tagestouristen auf die drei Nusa-Inseln gebracht und es wird somit an den schönsten Locations der Inseln wirklich brechend voll. Am besten ihr startet eure Tour morgens wirklich früh gegen 6 Uhr, kehrt zur Hochzeit der Instagram-Touristen in eine der vielen Strandbars ein und genießt die schönsten Ecken der Insel dann wieder ab dem späten Nachmittag, wenn die Tagestouristen die Nusa-Inseln wieder verlassen haben.
Devils Tear
Von Jungubatu aus brechen wir in Richtung Südosten der Insel auf und machen Stops am Mushroom Beach, Dream Beach und Devils Tear. Wirklich lohnenswert war für mich aber nur Devils Tear, eine Bucht aus steilen Klippen an denen sich die heranwollenden Wellen brechen und meterweit in die Höhe schießen! Eine kostenlose Dusche gibt es dort inklusive. Erkundet unbedingt auch die Klippen links und rechts der Bucht. Dort warten wunderschöne Ausblicke auf blau-türkises Wasser auf euch sowie natürliche Infinitypools auf den Klippen.
Yellow Bridge
Weiter geht es in Richtung Südwesten zur Yellow Bridge: Nusa Lembogan und Nusa Ceningang sind mit einer kleinen, gelben Hängebrücke miteinander verbunden, die gerade mal so breit ist, dass zwei Roller passieren können und das ist schon ein kleiner Balanceakt. Direkt an Brücke auf Seite Nusa Lembongan fahren übrigens auch die Boote nach Nusa Penida ab. Tickets für die gut 15-minütige Überfahrt könnt ihr direkt neben der Brücke kaufen. Mit nach Nusa Penida nehme ich euch nämlich in meinem zweiten Post über meine Bali-Reise.
Seabreeze Bar
Angekommen auf Nusa Ceningang haltet ihr euch direkt rechts und fahrt so die Hauptstraße am Inselrand entlang. An dieser Straße findet ihr zahlreiche kleine Beachbars, die sich vom Konzept her alle mehr oder weniger stark ähneln und in denen es vor allem zum Sonnenuntergang ziemlich voll wird. Wer die für Asien so typischen Schaukeln und Hängematten im Meer liebt, wird hier voll auf seine Kosten kommen! Wir haben im Seabreeze einen kleinen Stop eingelegt, uns im Pool abgekühlt und ein wirklich leckeres Gado Gado gegessen. Bei absoluter Ebbe fällt der Bereich vor der Bar teilweise komplett trocken und der Ausblick auf Sand und Schlick ist natürlich nicht mehr ganz so schön wie auf das wirklich türkise Meer.
Ausblick vom Mahana Point
Blue Lagoon
Wenn ihr quasi bist zum westlichsten Punkt der Insel fahrt, kommt ihr beim Mahana Point raus. Dort findet ihr auf einer Klippe ein kleines Restaurant von dem aus ihr die Surfer beobachten könnt, die auf riesen Wellen in Richtung Strand rauschen. Quasi direkt in der gegenüberliegenden Bucht in südlicher Richtung findet ihr ein kleines Paradies und die wohl schönste Bucht der beiden Inseln: Die Blue Lagoon. Und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass das mit die schönsten Blau- und Türkisnuancen im Wasser sind, die ich je gesehen habe. Leider scheint in dieser Bucht eine riesige Hotelanlage zu entstehen, die Bambusbaugerüste waren schon aufgestellt als wir die Blue Lagoon besucht haben. Wer weiß, wie lange man diese schöne Bucht noch in ihrem natürlichen Zustand komplett ohne Bebauung genießen kann.
Driftwood Bar
Unser letzter Stop auf Nusa Ceningan hat uns mit einem weiteren tollen Ausblick verzaubert: Ganz in der Nähe der Blue Lagoon findet ihr die Driftwood Bar. Dort könnt ihr im Infinity Pool und auf den Liegen entspannen und eure Gedanken beim Blick auf die große Weite des Meeres schweifen lassen. Das Essen dort ist nicht unbedingt empfehlenswert, bleibt besser nur bei einem Drink. Dennoch ist die Bar eine absolute Empfehlung. What a view! Wer Lust auf Action hat, kann direkt vor Ort übrigens auch eine Runde über die Bucht ziplinen.
Ginger Jamu
Richtig leckeres Essen dagegen gibt es im Ginger & Jamu direkt am Jungubatu Beach. Das Restaurant versorgt euch von morgens bis Abends mit gesunder Küche von Smoothie Bowls, über Salate und Wraps bis hin zu Shakshuka und Falafel Bowls – soooo gut! Wer lieber traditionell essen möchte, dem kann ich das Pondok Baruna Warung ans Herz legen (ohne Foto). Wir waren drei mal da und jedes Mal absolut begeistert. Köstliche Smoothie Bowls und richtig guten Kaffee gibt es übrigens auch im Bali Eco Deli.
Das Deli macht sich stark für Nachhaltigkeit und Umweltschutz und versucht auch an kleinen Stellschrauben zu drehen, um Großes zu erreichen. Tut auch etwas für Bali und die Nachbarinseln und bringt am besten schon aus Deutschland eine wiederbefüllbare Trinkflasche mit. In vielen Locations wie z.B. auch dem Bali Eco Deli könnt ihr sie kostenlos wieder mit Trinkwasser auffüllen. Das viele Plastik ist leider ein großes, großes Problem auf den Inseln. Wenn ihr bei eurer Rollertour den Nordosten von Nusa Lembongan passiert und die riesigen brennenden Müllhalden seht, dann wird einem die Relevanz der Plastikreduktion erst richtig bewusst.
Bali Eco Deli
Das war die erste Fotoflut unserer ersten beiden Reisetage! Wenn ihr Fragen habt, lasst mir gerne einen Kommentar da. Natürlich genauso wenn ihr die Nusa Inseln vielleicht auch schon besucht habt oder eine Reise dorthin plant. Ich freue mich auf euer Feedback! Weiter ging unsere Reise auf die Nachbarinsel Nusa Penida. Was wir dort erlebt haben teile ich mit euch in meinem nächsten Post. Bis dahin, habt eine schöne Zeit!
Heutiger Post – Nusa Lembongan & Nusa Ceningan
2. Post – Nusa Penida
3. Post – Der Nordwesten Balis
4. Post – Ubud & Umgebung
5. Post – Food Guide Canggu
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